Speicherkarte defekt, und nun? – PhotoRec ist dein Freund

Das mir mal eine SDHC-Karte von jetzt auf jetzt einfach mal so ohne jegliche Vorwarnung ab-raucht hätte ich nicht erwartet. Natürlich passiert das dann genau immer dann wenn man es am allerwenigsten braucht. So z.B. am Tag drei von fünf einer Rundreise in Sri-Lanka. Das ich die Karte just eine Stunde später austauschen wollte, interessiert Murphys Gesetz wohl kaum… Wie ihr euch vorstellen könnt, ist dann jedenfalls die Stimmung erst einmal schlagartig im Keller. Logisch, hatte man doch gleich die Horrorvision im Kopf, das nun alle Fotos für immer verloren sind. Nicht so gut!

Transcend SDHC 16GB, Class 10 (TS16GSDHC10) hieß das gute Kind. Der Fehler hatte folgende Merkmale:

  • keine Aufnahme konnte mehr gespeichert werden
  • Aktivitätsanzeige (hintere Lampe) der Kamera blinkte ständig auf, oder blieb permanent an
  • Vorschaubilder auf dem Display der Kamera nicht mehr lesbar
  • Kamera hängt komplett, und ist nur(!) durch Entnahme und einsetzen des Akkus wieder zum Laufen zu bringen.

Amazon hat mir übrigens rückwirkend ohne Murren und knurren den Wert der Karte von dem Zeitpunkt überwiesen, an dem ich die Karte gekauft hatte. Also weitaus mehr als die Karte heute Wert ist. Kundenservice der wohl passt.

Nachdem ich dann wieder Zugang zur Zivilisation und einen Computer (inklusive Internetzugang) hatte, steckte ich die Karte in einen Kartenleser und schaut was passierte. Windows 7 kam gleich mal mit der Panikmeldung, die Karte sei defekt und müsste formatiert werden. Bloß nicht! Also Karte wieder raus und weiterhin Ruhe bewahren …

PhotoRec ist euer Freund und Helfer.

Ich hatte das schon lange auf dem Radar, musste es bis vor kurzem vorher aber noch nie verwenden. PhotoRec bietet also eine freie und kostenlose Möglichkeit eure verloren oder defekt geglaubten Daten einer Speicherkarte wiederherzustellen. PhotoRec läuft übrigens quasi auf allen Büchsen. Da die Software das Dateisystem auf dem Datenträger einfach mal gekonnt ignoriert, funktioniert das ganze auch dann immer noch wenn das Dateisystem schwer beschädigt ist. Nicht nur auf Speicherkarten für die Kamera, sondern auch auf anderen Medien funktioniert das ganze. PhotoRec erkennt übrigens zahlreiche Dateiformate nativ. Sehr schön!

Die Nutzung der Software und die Bedienung sollte glaube ich kein Problem darstellen. Für weitere Informationen solltet ihr aber auf der Entwicklerseite nachschlagen. Ich jedenfalls konnte mit dem Tool ~15GB an Fotos wieder herstellen, und das an einer Karte mit der meine Kamera einfach mal gar nichts mehr anfangen konnte. Ich glaube zwei 1080p Videos waren nicht mehr zu retten, was für mich aber nicht so schlimm war.

Demnach: Wichtig, wenn es denn mal krachen sollte:

  • keine Panik schieben, leichter als gesagt, schon klar! ;)
  • Karte nicht mehr weiter benutzen, damit die Speicherbereiche auf keinen Fall weiter benutzt oder gar überschrieben werden
  • Karte herausnehmen und mit einer anderen weiter arbeiten
  • Panikmeldungen diverser Betriebssysteme beim einstecken der Karte in den Kartenleser ignorieren

Mein herzlichen Dank geht an dieser Stelle an den Entwickler Christophe Grenier. Das man dem guten Mann etwas Spenden sollte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Eins bleibt aber gesagt: Wenn ihr euch nun mit dem Tool eure Platte schrottet, ich kann nichts dafür! ;)
Benutzung dieser Software auf eigenes Risiko, der Autor dieses Artikel kann für mögliche Schäden nicht haftbar gemacht werden.

Erfahrungen, Ergänzungen …? Ab damit in den Kommentaren.

Update:
Hier hat auch jemand darüber geschrieben: Gelöschte Daten und Bilder retten

8 Kommentare

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Ja ja, so ist das mit Murphies Gesetz, mit dem mußte ich mich auch schon all zu oft auseinandersetzen. Wenn es aber so gut aus geht wie in deinem Fall, kann man ja nur froh sein.

Vielen Dank auf jeden Fall für diesen Beitrag, werde mir PhotoRec definitiv mal ansehen.

Ich habe bisher mit Recuva zur Datenrettung gearbeitet und war da auch sehr zufrieden. Ich hatte ja, oh man das darf man fast keinem erzählen, meine Bilder „versehentlich“ selbst gelöscht. Was ein Held. Mit Recuva konnte ich dann ebenfalls alle Daten bis auf 1 Bild wiederherstellen.

Beste Grüße
Thomas

Also ich hatte einen ähnlichen Fall. Meine Speicherkarte war auf einmal defekt und nichts ging mehr. Dann bin ich erst mal zu einem Fotoshop gelaufen und habe um Hilfe gebeten. Die haben so ein Programm drüber laufen lassen, aber die Fotos nicht retten können.

Als letzte Hoffnung bin ich dann im Internet auf recoverfab http://recoverfab.de/ gestoßen. Das ist zwar relativ teuer, aber das Geld auf jeden Fall wert. Nach Einschicken der Speicherkarte konnte ich mir einige Fotos anschauen, weswegen ich dann auch gezahlt habe. Wenn die es nicht hinbekommen, muss man auch nichts zahlen.

Beste Grüße

Erik

Moin,

meine Transcend 16 GB ging mir im Urlaub leider ebenfalls über den Jordan. Auf die Karte konnte überhaupt nicht mehr zugegriffen werden – d.h. eine softwareseitige Reparatur war leider nicht mehr möglich. Da war dann guter Rat teuer… Nach einigem Recherchieren fiel meine Wahl auf Recoverfab, da dort die Preise recht moderat aussahen. Also Datenträger eingeschickt und Blut und Wasser geschwitzt – aber binnen 24 Stunden kam das Okay, dass alle Daten gerettet werden konnten. (NAND-Speicher war defekt)

Von daher kann ich recoverfab jederzeit ruhigen Gewissens weiterempfehlen – wenngleich ich hoffe, dass ich den Service die nächsten Urlaube erstmal nicht mehr in Anspruch nehmen muss :)

Viele Grüße

Marco

Hallo Erik,

super, vielen Dank für die persönliche Empfehlung eines solchen Dienstes. Ein zweischneidiges Schwert, da man nicht sicher sein kann, welcher Anbieter denn nun wirklich seriös ist.

Auch ich habe meiner Erfahrungen mit einer kaputten Speicherkarte gemacht. Ich war über Karneval mit einem Freund in New York. Natürlich habe ich dort viele Fotos gemacht. Am letzten Abend auf dem Hotelzimmer wollte ich dann meine Speicherkarte auf dem Lapto auslesen und bei der Gelegenheit gleich eine Sicherung auf DVD für meinen Kumpel erstellen. Nach dem Einlegen in den Speicherkartenslot am Laptop kamm aber nur eine Fehlermeldung mit dem Inhalt, die Speicherkarte müsse formatiert werden!! Ich war schockiert!!!! 750 Bilder einfach weg und 5 Tage Fotoerinnerungen gelöscht ohne Vorwarnung! Um ein Haar hätte ich den Laptop an die Wand geworfen! Ich habe dann ein Programm aus dem Internet geladen, das man kostenlos herunterladen konnte. Leider habe ich erst nach einer Analyse der Karte gesehen, dass man gerettet Bilder erst nach Bezahlung einer Softwarelizens speichern kann. Ich habe dann 49€ mit Paypal bezahlt und konnte dann einige Bilder speichern. Genaugenommen waren es nur 23 Stück, die ich mit der Software retten konnte. Ich fand das ganz schön teuer dafür 49€ bezahlt zu haben und noch viel ärgerlicher, dass noch über 700 Bilder fehlten.
Wieder zurück in Deutschland habe ich dann im Internet nach einer proffessionellen Datenrettung gesucht. Ich war erstaunt, wieviele da ihre Dienste anbieten. Einige von denen sitzen aber nicht mal in Deutschland, was man bei einer genaueren Betrachtung der Impressumsseite erfährt. Eingige verraten im Vorfeld keine Preise, sondern wollen eine Kostenaufstellung erst schicken, nachdem sie die Speicherkarte erhalten haben. Das hat mir nicht gefallen. Ich habe dann bei einen angerufen, der bei Google wirbt, dass er Datenwiederherstellung bereits ab 45€ anbietet. Als ich dort anrief und von meiner 4GB Speicherkarte berichtet und das ich einen einmaligen Urlaub in New York verbracht und mir die Bilder sehr wichtig sind, war der Preis aber plötzlich schon bei über 350€. Der freundliche Datenretter hatte wohl seine Preisgestaltung daran orientiert, dass mir die Bilder besonder wichtig sind und diese nicht ohne weiteres ein zwites Mal zu schiessen waren!! Das finde ich sehr unseriös!!!
Am Ende meiner Suche bin ich auf einen Datenretter aufmerksam geworden, der seine Dienste nur bei erfolgreicher Rettung der Fotos in Rechng stellt und seinen Firmensitz in Deutschland hat. Ich habe dort angerufen und wurde direkt sehr freudlich beraten.
Ich habe es dann riskiert und meine Speicherkarte dorthin geschickt. Nach 4 Tagen kam die erlösende Email: Alle 750 Fotos konnten gerettet werden!!! Ich habe mich sooooo gefreut!!!!
Dabei war der Preis für diese Datenrettung noch bedeutend niedriger als bei vielen anderen Datenrettern, die ich bei meiner Rescherche im Internet gefunden habe.
Ich kann den Anbieter nur Empfehlen, denn ich habe alle Fotos gerettet bekommen und das zu einem akzeptablen Preis, auch wenn man am liebsten für sowas gar kein Geld ausgiebt! Der Erfolg spricht für sich! Die Firma heisst Speicherkarten-Retter (http://speicherkarten-retter.de) Vielen Dank an das Team von Speicherkarten-Retter.de!!

Mir ist es auch passiert, dass ausgerechnet am letzten Urlaubstag die SD-Karte (Transcend 8 GB) meiner Kamera aus heiterem Himmel nicht mehr lesbar war. Auch über das Notebook war sie nicht mehr lesbar. Ich habe außerdem mehrere Dattenrettungsprogramme ausprobiert und die Karte sogar versucht über einen Linux-Rechner auslesen zu lassen.
Im Internet bin ich dann auf die Firma „recoverfab“ gestoßen und habe die SD-Karte schließlich eingeschickt. Einen Tag später kam bereits die Eingangsbestätigung und wiederrum einen Tag späte die tolle Nachricht, dass über 500 Bilder gerettet werden konnten. Das gute ist, dass man nur im Erfolgsfall zahlt. Die Preise staffeln sich nach der Größe des Speichermediums, was ich auch fair finde.
Der Link ist: http://recoverfab.de/

Hallo Zusammen,

mir ist es genauso passiert. Ich hab Freunde in China besucht und an meinem vorletzten Tag, genau an der Chinesischen Mauer, ist von einen Bild aufs andere meine Speicherkarte defekt gewesen. Im Display der Kamera stand nur noch „Speicherkarte defekt“! Ich hab dann die SD-Karte in sämtliche Kameras und Laptops gesteckt und keiner hat mehr die Karte erkannt. Zuhause hab ich dann einen Bekannten Informatiker um Rat gefragt. Ergebnis war selbst mit 7 verschiedenen Betriebssysteme und auf Systemebene wurde die Karte nicht erkannt. Dann habe ich nach einer ausführlichen Internetrecherche mich für http://recoverfab.de entschieden. Da man nicht in Vorkasse geht. Es wird ein Auftrag auf der Internetseite erstellt, dann bekommt man per E-Mail die Adresse, wo man die Karte hin schicken soll. Nach wenigen Tagen bekommt man eine Antwort, wie viele Fotos gerettet werden könnten, diese können zum Teil eingesehen werden. Jetzt muss erst gezahlt werden und man bekommt seine Fotos.

Bei mir wurden 532 Bilder gerettet, dass müssten so gut wie alle sein,darum kann ich http://recoverfab.de nur weiterempfehlen.

Viele Grüße

Max

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